Liebe Leser und Leserinnen

Der grosse Erfolg, den die vom Schweizerischen Friedensrat organisierte Tagung zur Kosov@-Intervention Ende August hatte, spricht für das Interesse am Thema. Die dort geführten Diskussionen zeigten aber auch auf, dass die friedenspolitische Beantwortung der Frage nach militärischen Interventionen keineswegs einfach, eindeutig oder gar abgeschlossen ist. Davon zeugen auch die Beiträge in dieser FriZ, die sich im "Thema" mit den sicherheitspolitischen Zukunftsperspektiven der Schweiz beschäftigt — die ja durchaus auch im Ausland liegen — so oder eben anders.

Bereits findet wieder eine andere Intervention statt, die allerdings weit weniger Aufmerksamkeit erhält und scheinbar auch weniger zu grundsätzlichen Fragen anregt: Der Einmarsch australischer Truppen in Ost-Timor nach den Gräueltaten der indonesischen Milizen ist zwar diesmal von der UNO sanktioniert, doch handelt es sich immer noch um eine Militärintervention. Auch diese ist nicht einfach (nur) von humanitären Motiven beseelt. Ist sie dennoch etwas anderes? Oder sind die Unterschiede doch nicht so gross? Ost-Timor, Indonesien und Australien sind weit weg, die Fragestellung bleibt aber im Prinzip die gleiche.

Wir wünschen uns eine Weiterführung der Debatte und werden unser Bestes tun, sie in der FriZ zu reflektieren.

Apropos Gräueltaten (so die neue deutsche Rechtschreibung): Irgendwann werden auch wir uns definitiv auf die neuen Regeln umstellen, bitten Sie aber noch um etwas Geduld, wenn gegenwärtig noch beide Schreibungen vorkommen — was der Duden ja auch erlaubt. Bereits in der neuen Schreibe geübte KorrektorInnen sind jedenfalls herzlichst willkommen!

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