Die Schweiz ist klein und reich. Ihre EinwohnerInnen machen ein Promille (ein Tausendstel) der Weltbevölkerung aus – verfügen aber über ein Prozent (ein Hundertstel) des weltweiten Bruttosozialprodukts (also zehnmal mehr als der Durchschnitt). Natürlich sind nicht alle Menschen in der Schweiz reich – weil auch bei uns lediglich drei Prozent der Bevölkerung 97 Prozent der Vermögen besitzen. Einige sind in fast unermesslichem Mass reich. Jeder zehnte Milliardär, jede zehnte Milliardärin der Welt lebt heute in der Schweiz. Unser Land ist unangefochten die Nummer eins der so genannten Offshore-Finanzplätze – rund ein Viertel der weltweiten Vermögen oder schätzungsweise 2100 Milliarden Dollar (2 100 000 000 000 $) werden in Zürich, Genf und Lugano beherbergt.
Die Steuergerechtigkeitsinitiative, über die wir am 28. November 2010 abstimmen, wird daran wenig ändern. Sie wird aber dafür sorgen, dass die Superreichen künftig überall in der Schweiz ein vorgeschriebenes Minimum an Steuern bezahlen müssen. Nach dem Ende des jetzigen unsinnigen Steuerwettbewerbs, könnten wir uns dann vielleicht darum kümmern, auf wessen Kosten diese ganzen Milliarden erwirtschaftet wurden. Und diesmal bitte, bevor uns die anderen Staaten dazu zwingen!
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