FriZ - Editorial aus Nr. 1/2009

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Die Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969: Meine Erinnerungen daran sind undeutlich, die Bilder schwarzweiss und unscharf. Ich sehe Schatten und Schemen, die Mensch und Maschine mehr erahnen als erkennen lassen. Obwohl ich damals erst sechs Jahre alt war, glaube ich mich bis heute genau daran erinnern zu können, wie ich vor dem Fernseher sass, als zum ersten Mal Menschen auf dem Mond landeten. Kurz vor vier Uhr nachts setzte Neil Armstrong als erster seinen Fuss auf den Mond; anschliessend hüpfte er zusammen mit dem zweiten glücklichen Astronauten Buzz Aldrin während gut zwei Stunden für 600 Millionen FernsehzuschauerInnen weltweit durch den grauen Sand.
Hat diese Nacht die Menschheit verändert? Ja, meint Raumfahrtexperte Men Jon Schmidt im Themenschwerpunkt dieser friZ. Vielleicht müssen wir bis zur definitiven Beantwortung dieser Frage noch etwas warten. 40 Jahre nach der ersten und 36 Jahre nach der bislang letzten bemannten Mondlandung stehen wir nämlich vor einem Comeback des Mondes in der Weltraumforschung. Schon in wenigen Jahren wollen die USA wieder Menschen auf den Erdtrabanten schicken. Die Motive dabei sind - wie immer in der Raumfahrt - zwiespältig: Der Mond bietet sich nicht nur als Startbasis für künftige Flüge in den Outer Space an, er bietet selbstverständlich auch entscheidende Vorteile für die (militärische) Beherrschung der Erdatmosphäre.

Detlev Bruggmann

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