FriZ 5/2003

Mehr Kampagne, weniger friZ...

Dass es die friZ gibt, ist zwar nicht gerade ein Wunder, aber doch keine Selbstverständlichkeit. 1982 als friedenszeitung und Bewegungsblatt ins gerufen, entwickelte sich die Publikation im Lauf von zwei Jahrzehnten zur einzigen unabhängigen friedenspolitischen Fachzeitschrift der Schweiz. Qualität in Inhalt und Form hat jedoch ihren Preis: Auch wenn wir die friZ so sparsam, wie es noch Sinn macht, produzieren, sind wir weit davon entfernt, alle unsere Ausgaben mit unseren Einnahmen zu decken.

Grob gesagt reichen die Abonnement- und Inserateinnahmen etwa für die Hälfte der Produktionskosten der friZ. Die andere Hälfte finanzieren wir mit Spenden - Spenden, die der Schweizerische Friedensrat (unter wirksamer Mithilfe der friZ) jedes Jahr in unzähligen kleinen Beiträgen und einigen grösseren Beträgen erhält.

Die angespannte Finanzlage ist jedoch nichts Neues am Gartenhof. In den letzten sechs Jahren setzte der SFR die wenigen verfügbaren Mittel in erster Linie für einen Ausbau der friZ ein (1997 Umwandlung in ein Magazin, 2002/03 Neugestaltung). Die damit erhoffte Steigerung der "regulären" Einnahmen (Abo, Inserate) erwies sich als unrealistisch. Immerhin auch nicht als "völlig jenseits": Die Abo- und Mitgliederbeiträge konnten in den letzten Jahren wenigstens auf gleicher Höhe gehalten werden. Gleichzeitig mussten wir jedoch einen Rückgang bei den Spenden hinnehmen, der im Laufe dieses Jahres alarmierende Ausmasse annahm.

Als Christa Zopfi ihre Stelle als Redaktorin kündigte (s. nebenstehenden Text) mussten SFR-Vorstand und friZ-Redaktion über die Bücher gehen. Im September haben wir beschlossen, die friZ-Redaktion ab sofort auf eine bezahlte 60%-Stelle und die Erscheinungsweise ab 2004 auf vier Hefte pro Jahr zu reduzieren. Die Einsparungen dienen zum einen dem Schuldenabbau, sollen es aber auch dem SFR ermöglichen mit der "Kleinwaffenkampagne" wieder mehr politisches Rendement aufzubauen. Die Überlegung dahinter: Sowohl friZ wie Friedensrat sind für ihr Weiterbestehen auf Spenden angewiesen. Für die Generierung derselben verspricht zwar ein Zusammenspiel von Organisation und Zeitschrift am meisten Erfolg. Aber gespendet wird doch in erster Linie für langfristige politische Arbeit. Deshalb gibt es am Gartenhof hoffentlich schon bald (aber nur vorübergehend) mehr Kampagne und weniger friZ...

db.

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