Editorial FriZ 5/02

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Bei Redaktionsschluss scheint ein baldiger Krieg im Irak wieder unwahrscheinlich. Dafür verursachte ein Bombenanschlag auf Bali Dutzende von Toten. In Kaschmir kamen seit dem Beginn des Wahlkampfes vor ein paar Monaten bereits gegen tausend Menschen bei bewaffneten Auseinandersetzung ums Leben. Der Aufstand in Côte d'Ivoire hat ebenfalls bereits mehreren hundert Menschen das Leben gekostet. Sowohl Indonesien wie auch das Grenzgebiet zwischen Indien und Pakistan und die Elfenbeinküste sind Konfliktgebiete, in denen es schon seit längerem schwelt respektive immer wieder zu Gewaltausbrüchen kommt. Die Opfer dieser Konflikte sind vor allem unter der Zivilbevölkerung zu finden – aber auch die TäterInnen. Mit billigen, oft illegal importierten Kleinwaffen werden Freiwillige ausgerüstet und als Ad-hoc-Streitkräfte von allen beteiligten Kontrahenten eingesetzt, um auf Andersgläubige, Andersfarbige, Anderssprechende, Andersdenkende zu schiessen.

Dieser FriZ liegt ein Petitionsbogen der Schweizer Kampagne gegen Kleinwaffen bei, die wir mit unterstützen (siehe auch Artikel auf Seite 6). Zwar zielen ihre Forderungen vornehmlich auf die Schweiz ab, aber ohne eine restriktivere Waffenpolitik vor der eigenen Haustüre müssen wir gar nicht erst den Rest der Welt kritisieren wollen. Bitte lesen Sie die Petition aufmerksam durch - und schicken Sie ihn bis Ende Jahr mit möglichst vielen Unterschriften versehen zurück!

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