"No peace without justice", hat vor zwei Jahren der palästinensische Schriftsteller Machmud Shukeir gesagt, als wir vom Ölberg hinunter schauten auf die goldene Kuppel der Al Aksa Moschee und auf Ostjerusalem, wo Israelis eine Siedlung auf palästinensischem Land bauten. Damals waren die Voraussetzungen für eine Lösung des Konflikts zum Greifen nahe. Heute berichten die Zeitungen täglich von palästinensischen Selbstmordanschlägen und verheerenden Angriffen der israelischen Armee. Jedes Mittel ist ihnen recht, um angebliche oder wirkliche TerroristInnen zu töten oder gefangen zu nehmen. Appelle von mächtigsten Regierungsleuten zeigen keine Wirkung. Die Fäden in der Hand haben auf den ersten Blick Sharon und Arafat, doch die wahren Interessen, die hinter ihrer Politik stehen, schliessen einen Frieden zwischen den beiden Staaten in absehbarer Zeit aus. Kurzfristig könnten wohl nur die Vereinigten Staaten und die EU einen Waffenstillstand herbeiführen, wenn sie Wirtschaftssanktionen ergreifen würden. Doch dazu sind sie offensichtlich nicht bereit.
Neben all der Zerstörung und dem Leid im Nahen Osten erscheint die Diskussion über die Armeereform in der Schweiz als Bagatelle. Doch in nächster Zeit fallen Entscheide, die langfristig für unser Land von Bedeutung sind. Die Argumente für oder gegen die Abschaffung der Militärpflicht können Laien nur verstehen, wenn sie die Interessen der BefürworterInnen oder GegnerInnen kennen. Dazu möchte die FriZ mit dem Schwerpunktthema einen Beitrag leisten.
Christa Zopfi