Sexuelle Gewalt

Opfer von sexueller Gewalt sind nicht Einzelschicksale. Das Gemeinsame an ihrer Not ist das Gefälle zwischen Macht und Abhängigkeit, zwischen Reichtum und Armut und der Mangel an Gesetzen, die sexuelle Gewalt eindämmen und ahnden. Was taugt ein Asylgesetz, das frauenspezifische Fluchtgründe zwar erwähnt, es jedoch den Asylbehörden überlässt, misshandelte Frauen wegzuweisen? Wie fühlt sich eine Migrantin, die vom Gesetz gezwungen wird, bei ihrem Ehemann zu bleiben, auch wenn er sie vergewaltigt, weil sie sonst ihr Aufenthaltsrecht verliert? Und welche Zukunft haben Kinder und Jugendliche, die als Strassenkinder den Touristen nicht nur Blumen und Zigaretten verkaufen, sondern auch ihren Körper, nur damit sie überleben können?

Sieben Autorinnen berichten im "Thema" dieser FriZ über ihre Erfahrungen mit Opfern von sexueller Gewalt und zeigen Ursachen und Zusammenhänge auf. Die Historikerin Heidi Witzig plädiert dafür, die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen durchzusetzen und eine gewaltfreie Männlichkeit zu fördern. "Für Frauen gibt es keinen sicheren Ort in dieser Gesellschaft", schreibt Sonja Hug vom Nottelefon Zürich. Alle Autorinnen fordern deshalb gesetzliche und gesellschaftliche Veränderungen.


Bestellen! Inhaltsübersicht